Digitalisierung der Verwaltung: IT-Planungsrat stellt sich neu auf und fokussiert sich auf Schwerpunktthemen

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Gruppenfoto der Teilnehmenden der IT-Planugnsrat-Sitzung

Letztmalig unter der Leitung des diesjährigen Vorsitzenden Dr. Markus Richter trafen sich die Mitglieder des IT-Planungsrats, um sich grundsätzlichen Beschlüsse zum Selbstverständnis und zur Arbeitsweise des Gremiums zu treffen. Der diesjährigen Herbstsitzung ging eine zweitägige Klausurtagung voraus, in der die Mitglieder ihren Gestaltungsanspruch bei der digitalen Transformation in allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung mit konkreten Schritten zur Transformation des Gremiums untermauerten.

Fazit der zweitägigen Klausurtagung: Der IT-Planungsrat beschließt inhaltliche Schwerpunktthemen sowie einen Transformationsprozess zur Weiterentwicklung seiner Strukturen, um künftig gemeinsam größere Wirksamkeit zu entfalten. Dieser Prozess bezieht auch die FITKO ein, für deren im kommenden Jahr ausscheidende Präsidentin Dr. Annette Schmidt eine Findungskommission eine Nachfolge suchen wird.

Dr. Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und Bundes-CIO, zieht Bilanz: „Ja, wir haben noch viel zu tun und ja: dafür sind wir bereit, Partikularinteressen zu überwinden und noch enger zu kooperieren. Dafür haben wir konkrete Maßnahmen beschlossen, u.a. werden wir uns auf fünf mehrjährige Schwerpunktthemen fokussieren, die Zusammenarbeit mit den Fachministerkonferenzen aktiv verstärken und die strategische Neuausrichtung des IT-Planungsrats sowie der FITKO an den aktuellen Herausforderungen weiterentwickeln.“

Die Mitglieder einigen sich auf mehrjährige Schwerpunktthemen

Die zusammengefassten Handlungsfelder richten sich auf

  • Digitale Infrastruktur (v.a. Cloud-Transformation)
  • Digitale Transformation (v.a. Digitale Kompetenzen/Aus- und Weiterbildung des eigenen Personals, Abbau gesetzlicher Hemmnisse, Standardisierung, Automatisierung)
  • Digitale Anwendungen (v.a. Weiterentwicklung OZG, Stärkung von Nachnutzung/EfA und Kooperationen, Umsetzung SDG, föderale IT-Architektur)
  • Datennutzung und Datenschutz (v.a. Registermodernisierung, Once-only)
  • Informationssicherheit

Der IT-Planungsrat ist davon überzeugt, dass diese Schwerpunktsetzung insbesondere durch Straffung der Arbeits- und Organisationsstrukturen sowie die Weiterentwicklung der FITKO gelingen wird.

„Mit den mehrjährigen Schwerpunktthemen gibt sich der IT-Planungsrat Leitplanken, die den Blick fokussieren und Kräfte bündeln. Unterstützt von weiteren Instrumenten können wir schnellere Entscheidungen treffen, effektiver arbeiten und mehr Wirksamkeit erzeugen. Als kommender Vorsitzender des IT-Planungsrats wird daher hierauf mein besonderer Fokus liegen“, sagte Patrick Burghardt, CIO des Landes Hessen und Vorsitzender des IT-Planungsrats 2023.

Dr. Annette Schmidt, Präsidentin der FITKO (Föderale IT-Kooperation): „Das Vorsitzjahr des Bundes war geprägt von zukunftsgerichteten Beschlüssen für eine Verwaltungsdigitalisierung über das OZG hinaus. Entscheidend für einen nachhaltigen Erfolg auch nach 2022 wird sein, die Governance des IT-Planungsrats erfolgreich an die aktuellen Erfordernisse anzupassen und die Rolle der FITKO in diesem Kontext zu stärken. Wir freuen uns, Hessen als kommendes Vorsitzland bei seiner Vorsitzarbeit und den anstehenden Herausforderungen zu unterstützen.“

Weitere Beschlüsse für die Verwaltungsdigitalisierung über 2022 hinaus

Der IT-Planungsrat beschäftigte sich in seiner Sitzung, die sich am 11. November unmittelbar der Klausurtagung anschloss und erstmals im Bundeskanzleramt stattfand, mit Cloud-Computing, konkret mit Überlegungen zur Planung einer Koordinierungsstelle der Deutschen Verwaltungscloud. Ferner ging es um ressort- und länderübergreifende (VS) Kommunikation.

Beraten wurde auch über die Weiterentwicklung des Marktplatzes für Online-Dienste nach dem Prinzip „Einer für Alle“ (EfA) – also einmal entwickelte digitale Lösungen, die anderen Ländern zur Nachnutzung zur Verfügung gestellt werden. Dieser sogenannte „Marktplatz für EfA-Leistungen“ wird im Auftrag der govdigital eG in Zusammenarbeit mit der FITKO (Föderale IT-Kooperation) entwickelt, um Verwaltungen den Einkauf von Online-Services vor allem für kommunale Verwaltungsleistungen zu vereinfachen. Eine erste Beta-Version in Form eines Schaufensters, in dem verfügbare EfA-Leistungen dargestellt werden, ging bereits diesen Sommer online. In der heutigen Sitzung wurden die Projektfortschritte positiv aufgenommen, das Marktplatzprojekt um ein weiteres Jahr verlängert und eine zügige Übernahme des Marktplatzes in das Produktportfolio des IT-Planungsrats bis zum 1.1.2024 beschlossen.

Dr. Markus Richter ergänzt: „Auch im Jahr 2023 werden Bund und Länder zur OZG-Umsetzung auf konstruktivem Kurs weitergehende Priorisierungsentscheidungen treffen, um zielgerichteter Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen zu entlasten.“

Diese und weitere Beschlüsse der 39. Sitzung des IT-Planungsrats können ca. eine Woche nach der Sitzung hier nachgelesen werden.